Farb-Lithographie
Das Steindruckverfahren

Bei der Erstellung einer Lithographie sind die künstlerische Kreativität und die präzise Beherrschung chemischer und mechanischer Arbeitsvorgänge untrennbar verbunden. Die Erfindung von Alois Senefelder aus dem Jahr 1798 ist das älteste Flachdruckverfahren, welches auf dem Prinzip der Abstoßung von Fett (Farbpartien) und Wasser basiert und war im 19. Jahrhundert das einzige Druckverfahren, das größere Auflagen farbiger Drucksachen ermöglichte. Als Druckform diente oftmals der sogenannter Solnhofer Kalkstein, da sich dieser aufgrund seiner Feinkörnigkeit besonders eignet.
Entstehung einer Lithographie
Der Künstler zeichnet eine Komposition auf den Stein als Gerüst des Werkes, es folgen einige Abzüge in Schwarz, ehe er nun die Farben hinzufügt und danach die einzelnen Druckplatten (je Farbe eine Platte) entstehen! Nach den Probeabzügen korrigiert der Künstler oft mehrere Male, ehe er die Druckfreigabe erteilt. Die Perfektion und Anzahl der nun entstehenden Abzüge wird genau überwacht. Die besonderen Büttenpapiere der beiden französischen Firmen Arches und Rives garantieren bis heute die Echtheit einer Lithographie. Die Lithographie bietet dem Künslter unbegrenzte schöpferische Möglichkeiten. Die Bearbeitung der Druckplatte bereitet keine technischen Probleme und gleicht in der Spontanität der Herstellung einer Zeichnung.
Birgit Strehler M. A.
